iPhone-Märkte: China überholt wohl Amerika

Apple soll im zweiten Quartal 2023 in der Volksrepublik erstmals mehr iPhones verkauft haben als in den Vereinigten Staaten.

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Chinesische Flagge mit iPhone

Chinesische Flagge mit iPhone

(Bild: Tatohra/Shutterstock.com)

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Dass China für Apple ein bedeutender Markt ist, weiß man schon seit vielen Jahren. Nun scheint es erstmals dazu gekommen zu sein, dass die Region den bisherigen Spitzenreiter, die USA, bei den iPhone-Verkäufen überholt hat. Das meldet das Marktforschungsunternehmen TechInsights. Laut dem jüngsten "Global Shipment Report" der Analysten gingen im zweiten Quartal 2023 insgesamt 24 Prozent aller iPhone-Auslieferungen in die Volksrepublik, während die Vereinigten Staaten auf 21 Prozent abrutschten. Grund ist offenbar der aktuell schwerfällige Markt für neue Smartphones in Apples Heimat.

Als weitere Gründe für das gute Geschäft in China macht TechInsights die dortige Wirtschaftskraft, "die aufkeimende Mittelschicht und die Vorlieben der chinesischen Verbraucher für Premium-Handys" aus. Das meistverkaufte Modell war dementsprechend auch das iPhone 14 Pro Max, das in Europa bis zu 2100 Euro kosten kann. Gleichzeitig sollen US-Bürger im zweiten Quartal auch deshalb gezögert haben, ein neues iPhone zu erwerben, weil sie auf die neuen Modelle warten, die bei Apple wie üblich im September vorgestellt werden.

Ob auch im aktuellen dritten Quartal der chinesische Markt mehr iPhones abnimmt als der amerikanische, ist eher unwahrscheinlich: Das Land kämpft derzeit mit einer aufkommenden Wirtschafts- und Immobilienkrise, die die Konsumleidenschaft der Bevölkerung dämpfen könnte. Dennoch ist die Entwicklung für Apple augenscheinlich gut: Dem Konzern gelingt es, geringere iPhone-Absätze durch den Verkauf teurerer Modelle zu kompensieren. So soll im vergangenen Jahr das iPhone 13 (also kein Pro-Modell) meistverkauftes Apple-Smartphone gewesen sein.

Dass es in China wieder besser läuft, hatte Apple bereits bei Bekanntgabe seiner jüngsten Quartalszahlen betont. Im Reich der Mitte ging der Umsatz um fast 8 Prozent auf 15,7 Milliarden US-Dollar nach oben. Das iPhone diente hier laut Konzernchef Tim Cook "als Herz dieser Ergebnisse", gleichzeitig gab es insbesondere im Wearables-Bereich – also Apple Watch und AirPods – deutlich mehr Verkäufe. Die Region "China" inkludiert bei Apple stets nicht nur das chinesische Festland, sondern auch Hongkong, Macao und Taiwan.

Neben der Volksrepublik hofft Apple auch auf den stark wachsenden indischen Markt. Dort sieht das Unternehmen eine ähnliche Entwicklung wie in China in den vergangenen Jahrzehnten: Eine zunehmend kaufkräftige Mittelschicht, die sich mehr und mehr auch für teurere Produkte interessiert. Gleichzeitig wird das Land zum neuen wichtigen Produktionsstandort für Apple.

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(bsc)