Threads bekommt Blockier-Funktion für einzelne Wörter

Themen, Hasskommentare oder KI-Sexbots: Threads gibt Menschen die Möglichkeit, Inhalte mit bestimmten Wörtern auszuschließen.

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Threads, X und Instagram auf Smartphone

(Bild: Viktollio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Soziale Netzwerke haben ihre Schattenseiten, dazu zählen beispielsweise Gruppenzugehörigkeiten, bei denen es um gefährliche Themen geht. Suizid, Essstörungen und ähnliche Themen versuchen die gängigen Anbieter zwar möglichst nicht anzuzeigen. Es sind aber immer Grenzfälle, ob etwas die Probleme befeuert oder davor warnt und sensibilisiert. Auch finden Betroffene im Zweifel zueinander, ohne dass die Plattform-Anbieter davon sofort Wind bekommen. Neue Schlagworte oder Emojis helfen beim Finden.

Ein anderes Problem: Hasskommentare und Mobbing. Auch hier versagen zum Teil die maschinellen Korrekturversuche der Social-Media-Anbieter. Lassen sich Schimpfwörter ganz leicht filtern, wird das bei vielen anderen Beleidigungen schon deutlich schwieriger. Was also tun, wenn man keine Kommentare zu einem bestimmten Merkmal, Problem, einer Idee oder ähnlichem lesen möchte? Oder wenn man dabei ist, seine Essstörung in den Griff zu bekommen, dann aber bei Social Media immer wieder Beiträge angezeigt bekommt, die daran erinnern oder gar noch Diät-Tipps geben.

Threads hat wie viele andere Plattformen nun die Möglichkeit geschaffen, Wörter, die einen in irgendeiner Form triggern, ausschließen zu können. Das gilt freilich auch für Ereignisse und jegliche Themen, auf die man vielleicht auch einfach nur keine Lust hat. Instagram und Threads-Chef Adam Mosseri schreibt, man könne unerwünschte Inhalte nun aus den Feeds, der Suche, Profile und Beiträge verbannen. Zuvor war es bereits möglich, Direktnachrichten auf ausgewählte Begriffe hin auszusortieren. Mit der "versteckte Wörter"-Funktion will Meta die Plattform sicherer machen und "dabei helfen, Threads zu einem Ort für positive Konversation" zu machen. Er freue sich auf Feedback. Gleich darunter kommentiert eine Nutzerin, sie freue sich über alles, was dabei helfe, die ganzen KI-Sexbots auszuschließen, die sie vollspammen. Auch das ist ein mögliches Einsatzgebiet.

Neben Threads gibt es die Funktion bei Instagram bereits seit 2016 für die Direktnachrichten, auch hier wurde sie nach und nach auf alle Bereiche der App ausgeweitet. Auch X bietet die Möglichkeit, einzelne Wörter oder Phrasen stumm zu schalten. Zudem lässt sich jeweils einschränken, wer eigene Beiträge kommentieren darf und wer nicht, wer einen verlinken kann oder überhaupt anschreiben. Besonders für jüngere Nutzerinnen und Nutzer dürften diese Funktionen für mehr Sicherheit sorgen.

Zuletzt hatte Mosseri angekündigt, dass man eigene Beiträge automatisiert in ein Archiv verschwinden lassen kann. Zunächst wird das allerdings mit einzelnen Menschen getestet. Wird das Archiv weit verfügbar gemacht, sind peinliche alte Posts wohl passé. Dadurch verschwindet aber gegebenenfalls auch ein Teil öffentlicher Diskussion.

(emw)