NASA-Sonde Psyche: Laser-Kommunikation über 226 Millionen Kilometer erfolgreich

Die NASA-Sonde Psyche soll einen außergewöhnlichen Asteroiden erforschen. Zudem kann sie per Laser mit der Erde kommunizieren und hat einen Rekord aufgestellt.

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Computergeneriertes Bild der Sonde

Künstlerische Darstellung von Psyche

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU)

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Die NASA hat erfolgreich auch über eine Entfernung von fast 230 Millionen Kilometern per Laser mit der Weltraumsonde Psyche kommuniziert. Das ist das anderthalbfache der Distanz zwischen Erde und Sonne und damit einmal mehr ein Rekord. Erreicht wurde bei dem Test am 8. April eine Datenrate von 25 Mbit/s, das ist das 25-fache der erhofften Bandbreite, schreibt die US-Weltraumagentur. Die Kommunikationstechnik ist darauf ausgelegt, Daten von weit entfernten Raumsonden 10- bis 100-mal schneller zur Erde zu schicken, als es über die gegenwärtig verbreiteten Radioverbindungen möglich ist. Die maximal mögliche Datenrate von 267 Mbit/s war Anfang Dezember über eine Distanz von 31 Millionen Kilometern erreicht worden.

Die Positionen der Erde und von Psyche während des Tests

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Bislang waren bei den Tests lediglich Daten gesendet worden, die vorab auf der Sonde gespeichert wurden. Am 8. April waren nun auch solche dabei, die Psyche gesammelt hat, schreibt die NASA. Die Übertragung erfolgte parallel per Laser und per Funkwellen, was einen nachträglichen Abgleich ermöglichte. Der habe bestätigt, dass nur korrekte Daten geschickt wurden. Dass das möglich war, habe alle Erwartungen übertroffen. Vorher war etwa ein spezielles Katzenvideo geschickt worden. Insgesamt habe man eine Menge darüber gelernt, wie weit man die Technik bei guten Wetterbedingungen ausreizen könne, ergänzt Projektchef Ryan Rogalin vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. Denn anders als die Funkverbindung klappt die über Laser nur bei vorwiegend blauem Himmel.

Psyche ist am 13. Oktober in Richtung des metallreichen Asteroiden gestartet, nach dem sie benannt wurde. Von den anderthalb Millionen Asteroiden im Asteroidengürtel sind nur etwa neun überwiegend metallisch – Psyche ist der größte von ihnen. Deshalb ist er für die Forschung besonders interessant, weshalb die Sonde zu ihm geschickt wurde. Derzeit geht man davon aus, dass es sich bei dem Himmelskörper um den verbliebenen Kern eines ehemaligen Planeten handelt. Die Analyse verspricht daher einzigartige Erkenntnisse. Bei der Laserkommunikationstechnik an Bord der Sonde handelt es sich um eine Demonstration, um zu zeigen, wie solche Geräte und eventuell auch einmal bemannte Raumschiffe deutlich mehr Daten deutlich schneller zur Erde schicken könnten.

Die Kommunikation mit einem Raumfahrzeug im Weltraum ist vor allem per Laser eine enorme Herausforderung, denn sowohl Raumfahrzeug als auch unser Planet sind in Bewegung. Beim jetzigen Test des Systems benötigten die Nahinfrarot-Photonen fast 13 Minuten für den Weg von der Sonde zur Erde. Dabei müssen sowohl Uplink- als auch Downlink-Laser entsprechend justiert werden. Auch deshalb sind optische Kommunikationsmethoden bislang lediglich in niedrigen Erdumlaufbahnen und bis zum Mond getestet worden, aber die Laserkommunikation mit der Psyche-Sonde ist der erste Test im tieferen Weltraum. Jede erfolgreiche Verbindung zu der sich immer weiter entfernenden Sonde stellt deshalb auch einen neuen Distanzrekord dar.

(mho)