Humanoider Phoenix-Roboter erlernt neue Fähigkeiten in weniger als einem Tag

Sanctuary AI hat ihren humanoiden Roboter Phoenix so verbessert, dass er zusammen mit dem KI-Steuerungssystem Carbon schneller neue Fähigkeiten erlernt.

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Brust des Roboters Phoenix

Die Brust des humanoiden Roboters Phoenix der siebten Generation.

(Bild: Sanctuary AI (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Das Robotik-Unternehmen Sanctuary AI hat die siebte Generation seines humanoiden Roboters Phoenix veröffentlicht, wie das Robotik-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Roboter hat zahlreiche Hardware-Verbesserungen erhalten. Sanctuary AI verspricht darüber hinaus eine erste "menschenähnliche Intelligenz in Allzweckrobotern". Die soll ihm auch dabei helfen können, neue Aufgaben innerhalb von 24 Stunden zu erlernen.

Die siebte Generation von Phoenix folgt weniger als zwölf Monate nach der sechsten Generation des humanoiden Roboters. Zahlreiche Hardware-Verbesserungen zeichnen die neue Version aus. So hat Sanctuary AI bei dem Roboter etwa den Bewegungsumfang der Handgelenke, Hände und Ellenbogen vergrößert. Im Zuge dessen sei die Haltbarkeit der Hände verbessert worden. Hinzu kommt eine Miniaturisierung der Hydraulik und eine Reduktion der Mechanik. Dies führt zugleich zu einem deutlich geringeren Gewicht, was mit insgesamt weniger Stromverbrauch einhergeht. Die dadurch gewonnene Betriebszeit des Roboters bedeutet, dass er an Zeit für Training und Datenerfassung gewinnt.

Verbessert wurden auch die visuelle Erfassung sowie der Tastsinn und die Kraftrückmeldung von Phoenix. Das würde es ihm ermöglichen, realitätsnähere Daten für das Training des KI-Steuerungssystems Carbon zu erfassen. Der Roboter kann damit neue Aufgaben innerhalb von weniger als 24 Stunden erlernen. Für industrielle Anwendungen des Allzweckroboters ist das ein entscheidender Punkt, um die Geschwindigkeit von Aufgabenautomatisierungen zu erhöhen und Phoenix flexibel in der Industrie einsetzen zu können.

Geschraubt haben die Entwickler außerdem an den Produktionsprozessen: Der Roboter besteht nun aus weniger Teilen. Dadurch kann er schneller gebaut und mehr Roboter in kürzerer Zeit in Betrieb genommen werden. Auch seien dadurch die Herstellungskosten gesunken.

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"Mit der Generation 7 haben wir ein System, das unserer Meinung nach dem Menschen am nächsten kommt", sagt Geordie Rose, CEO und Mitgründer von Sanctuary AI. Er bezieht sich darauf auf das dahintersteckende, erweiterte KI-Steuerungssystem Carbon. Durch die verbesserte Hardware des Roboters, wie etwa der optischen Erfassung und des Tastsinns, kann das System realitätsnahe menschliche Verhaltensweisen erfassen.

"Wir sehen darin nicht nur den Grundstein für eine universelle KI-Robotik, sondern auch einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer allgemeinen Künstlichen Intelligenz", sagt Rose.

Sanctuary AI verfolgt mit Phoenix ehrgeizige Pläne: Anfang April hatte das Robotik-Unternehmen angekündigt, dass der Fahrzeughersteller Magna den Roboter Phoenix als universell einsetzbaren KI-Roboter in der Produktion von Automobilkomponenten nutzen wird. Die Kooperation sieht vor, dass Magna auch die Herstellung des Roboters im Auftrag von Sanctuary AI übernimmt.

(olb)