"Helldivers 2": Sony streicht nach Shitstorm die Account-Pflicht

Pläne für eine nachgereichte Account-Pflicht haben Spieler von "Helldivers 2" verärgert. Nach massiver Kritik zieht Sony sie nun zurück.

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Screenshot aus "Helldivers 2"

"Helldivers 2" wird auf dem PC auch ohne PSN-Account spielbar bleiben.

(Bild: Sony)

Lesezeit: 3 Min.

Massive Kritik aus der PC-Community hat Sony zum Einlenken bewegt: Ein geplantes Update für "Helldivers 2", das die Verknüpfung mit einem Sony-Account notwendig machen sollte, wird nicht erscheinen. Das schreibt Sony Playstation in einem Post auf der Plattform X.

"Wir lernen noch, was für PC-Spieler am besten ist", gibt Sony in dem X-Post klein bei. "Euer Feedback war dabei sehr wertvoll". Das "Feedback" bestand unter anderem aus über 200.000 Negativ-Reviews zu "Helldivers 2" auf der Spieleplattform Steam. In den sozialen Medien verbreitete sich die Nachricht über den bevorstehenden Account-Zwang zudem in Form eines beispiellosen Shitstorms, den Sony so lange nicht mehr erlebt haben dürfte.

Sony hatte geplant, am 6. Mai ein Update für "Helldivers 2" zu veröffentlichen, das für das Spielen einen Playstation-Account vorausgesetzt hätte – Monate nach dem Release des Online-Shooters. PC-Spieler waren über diesen nachträglichen und nicht vorab angekündigten Schritt ohnehin erzürnt. Verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass PSN-Accounts in vielen Ländern gar nicht verfügbar sind.

Spieler in diesen Ländern, darunter etwa Réunion, Georgien und San Marino, hätten ihr gekauftes Spiel damit nicht mehr spielen können. Ob Sony Pläne hatte, diese Situation zu umschiffen, bleibt angesichts des nun angekündigten Rückziehers offen. Die Spiele-Plattform Steam hatte das Spiel angesichts der unklaren Situation in betroffenen Ländern aus dem Verkauf genommen und sich offenbar dazu entschieden, Rückerstattungen von "Helldivers 2" auch außerhalb des sonst üblichen Zeitrahmens zu ermöglichen.

Bemerkenswert war die Kommunikation von Publisher Sony und Entwickler Arrowhead: Während Sony sich auf knappe Statements konzentrierte, gab sich Arrowhead-Chef Johan Pilestedt auf X kommunikationsfreudig und offen. Er gestand etwa ein, schon vor Monaten von dem geplanten Account-Zwang gewusst zu haben. Es sei ein Fehler gewesen, diese Voraussetzung den Fans nicht schon vorab mitgeteilt zu haben. Gleichzeitig übte Pilestedt auch Kritik an der Community: Er zeigte sich unter anderem enttäuscht darüber, dass auch der erste "Helldivers"-Teil mit Negativ-Kritiken überschüttet wurde, obwohl das Spiel keinen Playstation-Account voraussetzt.

In einem aktuellen Post gibt sich Pilestedt erneut versöhnlich: Er sei von der Willenskraft der Community beeindruckt, schreibt er. Zudem bedankt er sich bei Publisher Sony für die Entscheidung, die Account-Verknüpfung optional zu lassen. "Wir wollen gemeinsam einen neuen Standard dafür setzen, was ein Live-Spiel ist und wie Entwickler und Community sich gegenseitig unterstützen können, um die besten Spielerlebnisse zu schaffen."

"Helldivers 2" erschien im Februar für Playstation 5 und PC und entwickelte sich schnell zu einem der größten Überraschungshits der vergangenen Monate. "Helldivers 2" ist ein wilder Koop-Shooter, bei dem Spieler mit anderen Missionen auf feindlichen Planeten durchführen und dabei Robo-Widersacher und Alienmonster erledigen. Dabei können Spieler nicht nur ballern, sondern auch mächtige Unterstützung anfordern – beispielsweise Luftangriffe, Schutzschilde und Minenfelder.

(dahe)